Das Horrorszenario ist vorerst vom Tisch
Zahl der Absteiger aus der Bezirksoberliga durch erhöhte Sollstärke reduziert
Von Jörg David
"Wir sind unseren Vereinen ja schon so weit wie möglich entgegen gekommen", erklärt Wolfgang Reese, Vorsitzender des Bezirksspielausschusses. Einige hätten gar nicht bemerkt, dass die Sollstärke der Fußball-Bezirksoberliga 2010/2011 auf 18 erhöht wurde.
Für die naturgemäß vom Abstieg bedrohten Bezirksoberligisten VfB Peine und Grün-Weiß Vallstedt bedeutet diese nur in der Internet-Ausschreibung nachzulesende Änderung zumindest eine kleine Erleichterung. Denn die Horrorzahl von maximal acht Absteigern am Saisonende ist damit vom Tisch.
Wobei Reese schmunzelnd betont, dass es ohnehin keine acht hätten werden können: "Wir haben ja nur sieben Teams in der Oberliga Niedersachsen Ost." Aus der qualifizieren sich bekanntlich nur acht Klubs sicher für die neue eingleisige Oberliga, sieben steigen sicher ab.
Unter dem Qualifikations-Strich rangieren derzeit aber nur drei Teams aus dem Bezirk. Der MTV Gifhorn hätte als Neunter noch eine Chance in der Relegationsrunde, an der auch die Bezirksoberliga-Meister teilnehmen müssen. Sollten beide scheitern, müssten außer den vier Regelabsteigern zwei weitere Mannschaften runter.
Aber auch den für den Bezirk Braunschweig optimalen Fall ziehen Reese und seine Mitstreiter in Erwägung: "Denn noch ist keines der sieben Oberligateams aus dem Bezirk Braunschweig abgeschlagen. Wenn alle drinbleiben sollten, spielen wir in der Bezirksoberliga auch mit 17 oder 16 Teams." Will sagen: Die letzten Vier steigen auf jeden Fall, wie in jeder Spielzeit, ab.
Vallstedts Trainer Assem Leila hatte schon frühzeitig davor gewarnt, dass im Abstiegskampf abgeschlagene Mannschaften bei einer derart hohen Absteigerzahl vorzeitig die Motivation verlieren könnten: "Da möchte ich in der Rückrunde kein Trainer sein, wie soll man da noch sein Team motivieren?" Wettbewerbs-Verzerrungen durch Chancenlose könnten in der Tat noch zum Problem werden.
Die geringere Abstiegsbedrohung hat Nick Gerull vom VfB Peine gewohnt pragmatisch entgegen genommen: "Was nützt uns diese Verbesserung, wenn wir auf dem vorletzten Platz kleben bleiben und ohnehin zu den Regelabsteigern gehören?"
Im Existenzkampf der Liga hülfen eben nur Punkte, die der VfB am Sonntag (14.30 Uhr) im Heimspiel gegen Breitenberg und die Vallstedter bei Spitzenreiter Hillerse sammeln müssen.
Vallstedts Marcel Müller (links) und Hakan Özyurt vom VfB stehen vor einem harten, nur etwas erleichtertem Abstiegskampf.
PN-Foto: Jörg Scheibe
Quelle: Braunschweiger Zeitung, Peine: 10. Oktober 2009, Lokalsport Peine
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