"Das ist nicht mehr mein Ding"
Der Vöhrumer Karl Wrede verfolgt nur noch den Jugendfußball
Karl Wrede ist ruhiger geworden. Aber wenn er an die fr?here Jugendarbeit denkt, blitzen seine Augen: ?Bei Arminia V?hrum und beim SSV Stederdorf hatten wir gute Typen, mit denen die Arbeit sehr viel Spa? gemacht hat.?
Wrede, der am Donnerstag 70 Jahre geworden ist, war als Fu?ball-Trainer konsequent, aber keinesfalls immer ruhig. Seine Spieler, die Gegenspieler und Schiedsrichter hat er oft kritisiert, auch schon mal lautstark. Aber, das zeichnet den Sportler Karl Wrede aus, nach Spielschluss war alles vergessen.
Erstmals gegen den Ball trat der in Eickenrode geborene Wrede zw?lfj?hrig im Jahre 1949 beim TSV Rietze/Alvesse. 1951 zog es ihn f?r f?nf Jahre nach Edemissen. Schnell sprach sich sein K?nnen herum. Wrede ging 1956 f?r ein Jahr zu Lehrte 06, die in der Amateurliga Niedersachsen kickten, der dritth?chsten Spielklasse in Deutschland.
Zu dieser Zeit lernte er seine Frau Irmtraut in V?hrum kennen, so dass er im Jahr danach zur Arminia wechselte.
Gleichzeitig begann seine Trainerlaufbahn. Zun?chst trainierte er ?nebenbei? die Jugendmannschaft seines Vereins, spielte auch zeitweise als Spielertrainer f?r die Arminen. Dass er neben der Schiedsrichterpr?fung (1959) bei Benno Hartmann in Barsinghausen auch die B-Lizenz als ?bungsleiter erwarb (1967), war eine logische Folge. Schon vorher, 1960/61, hatte er in Abbensen seine erste Trainert?tigkeit au?erhalb seines ?neuen Stammvereins? Arminia V?hrum angenommen. Es folgten von 1965 bis 1967 zwei Jahre bei PSV 04 Peine.
1967 zwang eine schwere Knieverletzung den inzwischen 30-J?hrigen, die Fu?ballstiefel an den Nagel zu h?ngen. Es folgten Traineraufgaben in Schmedenstedt, B?lten, Klein Ilsede und in Stederdorf. ?In Schmedenstedt war ich vier Mal. In Stederdorf habe ich auch insgesamt acht Jahre verbracht.?
1986 war dann Schluss. ?Ich war 37 Jahre lang oftmals nur dem Fu?ball verbunden, ohne eine verst?ndnisvolle Ehefrau w?re so etwas nie gegangen?, sagt Wrede. Der Angestellte bei den Stadtwerken widmete sich fortan anderen Hobbys: Seinem Schrebergarten, dem Minigolfspiel, dem Sammeln von Wissenswertem ?ber die Ortschaften im Kreis Peine ? und der Bewegung. Mit dem Fahrrad ist er auch heute noch viel unterwegs.
Auch seine Treffen mit seinen ?Ehemaligen?, den Oldies von Arminia V?hrum, sind ein wichtiger Punkt in seinem Rentnerleben. ?Sport, Spiel und Spa? in der Gemeinschaft waren mir immer sehr wichtig?, sagt er.
Wenn Wrede den heutigen Fu?ball sieht, bekommt er ?Bauchschmerzen?. ?Viele spielen nur noch gegen Bezahlung. Das ist alles nicht mehr mein Ding.?
Sein Ding dagegen ist immer noch der Jugendfu?ball. ?Ich bin fast jeden Sonntag auf irgendwelchen Sportpl?tzen und schaue mir vorwiegend die Spiele des Nachwuchses an. Dort scheint der Fu?ball noch sauber zu sein.?
Quelle: Peier Allgemeine Zeitung 03.02.07
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